25.01.2007

geld für die manager!
hat mir eine juristin (oder (hoffentlich) noch studentin) erklärt, dass und warum die manager-löhne ungerecht seien. sie gibt zu, dass diese ungerecht sind, darüber sind wir uns einig, hingegen aber nicht darüber, inwiefern ungerecht: denn während ich zusammen mit dem rest der mittel- und unterschicht dieses planeten der meinung bin, dass deren löhne zu hoch sind, vertritt sie die meinung, sie seien noch viel zu niedrig. ihre argumentation dafür ist, dass
- sie in amerika das dreifache verdienen würden (die löhne sind dort zwar durchschnittlich höher als hier, aber ob das allein als rechtfertigung und "verdienst" gelten darf?)
- sie eine ungeheure leistung vollbringen
- sie arbeitsplätze schaffen und deshalb sozialer sind als irgendwer
- sie nur aus dem bewusstsein heraus, soziale verantwortung wahrnehmen zu müssen, nicht in die usa abwandern (sie haben aber den briefkasten in thun).
die juristin scheint zu glauben was sie sagt, denn:
- sie wählt nur SP, weil diese soziale verantwortung wahrnimmt, nicht aber weil sie grün ist, denn niemand darf sich in die wirtschaft einmischen
- sie findet, jeder muss soziale verantwortung in irgendeiner form wahrnehmen (stimmt - schöner gedanke) - was die chemiemultis auch machten (sie findet diese firmen die "liebsten")
- sie schaltet den motor beim enteisen der schutzscheibe ein, weil das bequem ist und es keinen einfluss auf's klima habe (soso)
- die SP-leute sowieso die reichsten aller parteien seien (nun, darüber weiss ich nicht bescheid, aber wen interessiert's?)
- wer weiterkommen will, müsse unbezahlte überstunden machen
- kernkraft und fossile brennstoffe sind die besten energiequellen/-träger.
wir haben also:
- soziale verantwortung im angesicht immer ärmer werdender menschen, die kaum ihre familie durchbringen, die gratis überzeit machen, und die dauernd in der angst leben, ihren job zu velieren - ohne die aussicht auf 3 jahre volles gehalt in millionenhöhe nach kündigung. wo ist da die soziale verantwortung, frau juristin? und wir haben SP wählen aber mit umweltschutz nichts am hut haben wollen. ich jedenfalls würde mich von so jemandem vor gericht nicht verteidigen lassen, wer weiss, was so ein verschrobenes bild sozialer kompetenz und nachhaltiger umweltpolitik für mich bedeutete - je nachdem wofür man mich anklagen würde. anklagen könnte mich höchstens die juristin selbst; vielleicht aufgrund sozialer unverantwortung den sozial verantwortlichen managern gegenüber? (von denen einige gerade jetzt vor gericht stehen - wahrscheinlich auch aufgrund ihrer sozialen verantwortung)... na ja.
dafür ist's draussen schön weiss, und die sonne wird vom reinen schnee reflektiert, die helligkeit tut der seele gut. wenigstens der schnee ist rein (noch; bald werden die auto-, industrie- und heizungsabgase ihn verunreinigen).