22.05.2015

salt.

Manche werden sich gefragt haben, weshalb die Orange neuerdings versalzen ist. Und wo sind denn die fröhlichen, schönen jungen Menschen auf den Plakaten? Warum diese antiquierte Serifentypo? Nun, das macht alles Sinn. Eine gute Werbung.
Frisch und mutig wird hier auf diese langweilige und ausgelutschte Personageschichte verzichtet, denn genau betrachtet dreht sich die Telekommunikation nicht um den Menschen, sondern um das Gerät, um die Leistung, um die Funktionalidät und die Usability. Diese stehen im Mittelpunkt. Sogar das Gerät ist egal, Ein Roboter oder ein Apfel, ein Fenster oder eine Schwarzbeere – gezeigt wird einfach dieses kleine Wunderding in irgend jemandes Hand. Es soll alles funktionieren und einfach obendrein. Zielgruppe ade, alle sind angesprochen, die ein Smartdevice besitzen, Poweruser wie einfache TelefonierInnen.
Salz braucht es überall. Wir nehmen es täglich mit irgend etwas zu uns, es ist die Essenz des einfachsten Essens, das Salz in der Suppe eben, damit sie von jedermann gern gegessen wird (ausser von den Menschen, die Salz ablehnen, aber diese sind wahrscheinlich identisch mit denen, die elektronische Kommunikation ablehnen). Es ist selbstverständlich und fast unbewusst ein fester Bestandteil unseres Lebens. salt möchte das auch sein. Auch der Schlusspunkt ist noch da. salt. Er hat sich von der Orange zum Salz hin gerettet und symbolisiert nichts weiter als den Punkt hinter dem Wort, das alles sagt. Die Typografie mag für viele antiquiert wirken, aber sie entspricht einem Zeitgeist, der verstanden wird, vielleicht ein Merkmal für das Bestreben, die Zielgruppe "jung geblieben und elektronisch trendig" abzuholen.
Diese Werbung steht für eine zeit- und verhaltensgemässe Nutzung und Mobilität. Sie ist mutig und räumt auf mit dem Dogma der Telkos, die nur noch ein notwendiges Übel geworden sind und kleidet sich in ein klares Bild, wie es kaum jemand erwartet hätte; das Neue, das sich darin verbirgt, lässt fragen, ob es sich lohnen könnte, umzusteigen. salt wird Erfolg haben.

19.05.2015

Das Desaster

Es endete in einem Desaster, als Unteroffizier Müller seine Fussballfreunde zu einem Drillabend einladen wollte und die Tastatur anstelle eines "Ds" ein "G" setzte. Und ich frage mich derweil erneut, wer mich in der Nacht auf den Rücken gedreht hat, obschon ich ganz bewusst auf dem Bauch liegend eingeschlafen bin.