06.10.2006

neulich

neulich auf dem dritten planeten. ich erinnere mich gern daran, wie es war, am tag des schweizerischen autofreitages: kein einziges auto durfte unterwex sein, und ausser den einrichtungen wie feuerwehr, sanität und so, war das auch so. und ÖV natürlich. es war ein herrliches gefühl, morgens in absoluter stille aufzuwachen, rauszugehen, an die frische luft, die nicht nach abgasen stank, und all die tausenden von velofahris zu treffen. ja, wir durften uns freuen, dass es diesen tag gab, er war unersetzlich. mit jedem jahr, welches einen solchen tag erlebte, waren mehr velos unterwex und die ÖVs quollen über. bald schon wurden busse durch solarstrombusse ersetzt, und die privaten autos hatten kaum noch eine chance, alles nahm einen automatischen verlauf, bis es fast keinen privaten autoverkehr mehr gab... und allen ging es besser.
doch leider verhält es sich so, dass die menschen ihren autos niedliche namen geben und sich trotz stau auf feierabend freuen, denn dann sind sie mit ihren geliebten 4-rädrigen freunden unterwex...
es macht mich besonders traurig, dass menschen, grüne und linke (für manche schimpfwörter!), als spinner und querulanten hingestellt werden, dass man diese kämpfer für eine bessere welt in den grossen (jetzt alle: lobpreisung, chor) chemiekonzernen zu basel (und auf dem rest des kleinen blauen planeten) als spinner hinstellt, als leute, "mit denen man nicht reden kann, die nur lügen, keine ahnung haben, die nur stunk machen und nie zufrieden sind, dabei macht man doch so viel für die umwelt...". diese worte, so betrübte mich neulich am meisten, stammen nicht etwa direkt von einem solchen konzern, sondern aus meinem persönlichen freundeskreis, in wut gegenüber den guten menschen dieser welt hervorgebracht. es wird einfach ungeprüft weitergegeben, was die sprecher dort verzapfen, und wenn es nur scheisse ist. ich kann euch nur sagen: wir haben noch viel zu wenige von diesen "spinnern"! dies stimmte mich nicht nur traurig, sondern für einen kurzen moment auch hoffnungslos. doch die hoffnung stirbt zuletzt, eure autos und kamine vorher.

05.10.2006

helden

gestern abend beim rumzappen erstarrte mein finger auf der fernbedienung als meinne augen den film "deep impact" erkannten. ja, ich stehe auf Science Fiction-Filme, sogar auf die amerikanischen, obschon ich diese nicht ernst nehme. und dieser film könnte ja auch die zukunft zeigen: da rast ein komet auf die erde zu, und die amis schicken ein raumschiff rauf, etwas geht schief, und die crew opfert sich für die ganze menschheit. vorher aber verabschieden sie sich per funk von ihren liebsten auf der erde. das sind helden, wie man sie aus der kindheit kennt. rührt mich noch heute zu tränen. wer aber auch heldenhaft handelt - in der wirklichkeit, was diese taten sind, und welcche davon mich zu tränen rühren, das würde den rahmen dieses postings sprengen. es gibt aber auch antihelden - also solche, die das gegenteil von helden sind. ein sehr anschauliches beispiel finden wir in christoph blocher (den titel lassen wir hier weg, für mich hat er jeglichen status verloren). er hampelt durch europa und führt sich auf wie ein clown. er stellt forderungen und bringt abstimmungen durch, die mir die schamesröte ins gesicht treiben. das tragische daran ist, dass niemand ihm diese macht nimmt. das ist dafür so mit den richtigen helden: diese nimmt man nicht so wahr, diese opfern sich oder gehen der gesellschaft bei ihren aktionen verloren. ja herr blocher, leider tun sie alles dafür, das wofür menschen, die an das gute glauben, stehen und kämpfen, kaputtzuschlagen. so gesehen machen sie uns alle, die wir nicht hinter ihnen stehen, zu helden. danken kann man ihnen dafür freilich nicht.

03.10.2006

schiessbudenfigur

heute schiessen alle auf mich. so fühlt sich also so ne schiessbudenfigur. zuerst schiesst der wecker auf mich. da ich mich aber weigere, auf seinen beschuss zu reagieren, hört er damit nicht auf, was meine freundin nervt, denn ihr gilt ja der beschuss nicht, also beschiesst sie mich mit der aufforderung, den wecker ruhig zu stellen. als ich es dann endlich schaffe in den hausflur zu entkommen, die treppe runterhaste, damit ich einmal, wenn es regnet und ich den bus nehme, denselben nicht von hinten sehe, muss sich nach meinen ohren nun auch meine nase einem beschuss unangenehmer art aussetzen: es gibt eigentlich keinen nachteil, wenn das klo auf dem hausflur und nicht in der wohnung ist, wenn es aber winter wird und die leute die wc-fenster zum lüften nicht mehr öffnen, an deren stelle aber die wc-türen zum flur, dann ist das schon ein grund, die lunge zu trainieren und die luft anzuhalten während man treppe um treppe hinter sich bringt. unten purzle ich dann in den lärmenden verkehr, spanne meinen schirm dem beschuss des regens entgegen - und siehe da: dort vorne fährt mein bus, ja genau, jener den ich von hinten sehe. dem beschuss der autos ausgesetzt, haste ich kreuz und quer über die strasse, wo ich gerade nicht das tram erwische! erst mal entspannen, 20minuten aufrollen, ipod einstöpseln und mich dem beschuss von billy corgans stimmbändern aussetzen. am bahnhof setze ich mich dem beschuss der schirmspitzen debiler fahrgäste aus, die ins tram drängeln als herrsche draussen atmosphärischer überduck. ahh, endlich! nun kann ich sitzenbleiben bis reinach. billy corgan und 20minuten. aus dem, dem beschuss der regentropfen ausgesetzten, fenster blickend, nehme ich verschwommen wahr, dass ich mich, gefangen im tram, auf dem weg nach dornach anstelle reinach befinde. gopf!!! ich schaffe ich es aber trotzdem, nach hin und her mit dem tram, im geschäft einzutrudeln. so ein depp aber auch, steigt der einfach ins falsche tram ein... im 20minuten steht, dass 30% der schweizer daran glauben, von gott erschaffen worden zu sein, bzw., nicht an die evolutionsbiologie glauben... nun, ich stamme sicher vom affen ab, denen wäre es auch egal, in welches tram sie steigen - und, wäre ich gott, würfe ich so eine saublöde kreatur in den ausschuss.