29.05.2008

das barbarische schneiderlein

das barbarische schneiderlein war ziemlich enttäuscht, als es das neue casino zu basel nicht bekam. das volk hatte gegen das schneiderlein gestimmt, dabei hatte es einen sehr guten entwurf schneidern lassen (dachte es). deshalb sollte das volk für die nächsten jahre kein neues casino bekommen. bald schon wandte sich das barbarische schneiderlein anderen schnittmustern zu: es plante einen messebau der basel entzweien sollte. dieser sei so hässlich, dass er niemandem gefallen sollte, aber dem volk würde keine wahl bleiben, wollte es die messe zu basel nicht verlieren. und so war es dann auch: dem basler volk war bewusst, dass man die warenmesse zu basel ausbauen musste, doch niemand wollte diese gigantische schuhschachtel. doch dem volk blieb nichts anderes übrig, als diesen - einzigen - vorschlag des herzogs und des maurers anzunehmen, weil das barbarische schneiderlein dafür gesorgt hatte, dass es keinen anderen vorschlag gab. so hatte das barbarische schneiderlein eindlich sein mausoleum schaffen können, bei dessen anblick das basler volk ewig dem barbarischen schneiderlein gedenken sollte - ob es wollte oder nicht. viele, von denen man es nicht erwartet hätte, stimmten für das gebäude, der bäcker, der metzger, der kaufmann, der meier und sogar der hans muster, der doch so sehr am alten, traditionsreichen stadtbild gehangen hatte! alle opferten sich dem tourismus, der messe, dem geld. manchmal, nachts, wenn niemand hinschaut, pinkelt der eine oder andere an die fassade.

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