16.06.2007

gestörtes interaktives verhalten

ich nenne das "gestörtes interaktives verhalten". die leute schnallen oft nicht, dass jeder mensch raum benötigt. es gibt da so eine zone, ich nenne es "atmosphäre". wer diesen raum nicht respektiert, wirkt aufdringlich. viele menschen aller altersklassen nehmen diesen raum nicht wahr, und es werden immer mehr. sie handeln spontan, ohne interagtion mit ihrer umwelt, ungesteuert, scheinbar unmotiviert, wie ein zucken. mit diesem kreatürlichen verhalten wird man konfrontiert unter fussgängeris, velofahris und autofahris, wobei letztgenannte besonders gefährlich sind. besonders im kreisel. fussgänger an der tramstation, im laden, im kino, irgendwo. diese störung breitet sich aus, und ich bin geneigt zu sagen, dass hier ein weitreichendes soziologisches problem auf uns zu kommt. einen trost aber haben wir: die meisten menschen werden es nicht bemerken, weil sie ja von dieser störung betroffen sind. so ist es eigentlich keine störung mehr, viel eher muss man attestieren, dass die anderen, die diese störung diagnostizieren, an einer störung leiden... denn die störung ist ja immer die minderheit...

15.06.2007

opec - und noch eins drauf!

ou, fast hätt ich die opec vergessen! die drohen damit, den ölpreis künstlich hoch zu drücken wenn "man" nicht damit aufhört, alternative quellen als Ersatz für öl zu fördern. öl ist das glitschige zeux, welches unsere meere glitchig macht und die tiere darin abkratzen lässt. macht doch. macht was ihr wollt mit eurem öl. als ich klein war, verschüttete ich angeblich eine flasche speiseöl, machte mich damit von kopf bis fuss voll und flutschte meinen eltern aus den händen. bestimmt fand ich das cool. deswegen nannte man mich den ölprinzen. nun ja, das ist lange her, und ich finde mich in einer welt, die vom öl bestimmt und von dessen geld regiert wird. die schweizerlis kaufen sich grosse, teure, benzinfressende autos, reden über's klima und denken andersrum. der real-benzinpreis läge bei über CHF 10.- pro liter, aber ihr regt euch über steigende benzinpreise auf, sagt, dass ihr eigentlich kein auto braucht, aber es nutzen müsst, weil es da ist, weil ihr es habt, doch dann sagt ihr, dass ihr ohne ein auto nicht könnt... und ihr sagt mir, wie gut ich es habe, dass ich mit dem velo zur arbeit könne, frische luft und so. wie gut ich es habe, dass ich nicht im stau stehe, und wenn es regnet, findet ihr auch das stressig, dann regnets nämlich euer auto dreckig. oder es hagelt. nie seid ihr zufrieden mit dem was ist, und ihr redet mehr vom wetter als wir velofahris. wir haben es immer besser in euren augen. stimmt. und die opec kann mich mal kreuzweise. scheisstypen, ihr von der opec. scheiss-putin. ach, es tut so gut, mal unkonstruktiv zu sein; eine fähigkeit, die uns fast verloren ging.

übertrieben?

fast bin ich geneigt, meinen letzten eintrag im pixelblog zu streichen, ist er doch a bisserln hart, gell? aber eigentlich finde ich, dass man seine meinung sagen darf, dass man dazu stehen darf, auch in einer superduper-toleranten gesellschaft. was uns fehlt ist a bisserl kampfwillen, provokation muss ja nicht nur noch ein attribut des theaters sein. es fehlt an rebellischem blut. und ja, auch ich bin letztendlich ein braver. wir alle. und gerade deswegen finde ich, dass es ganz ok ist, wenn man mal etwas unsorgfältig mit seinem muindwerk umgeht. natürlich könnt ihr potenziell künftigen arbeitgeber nun googeln oder forschen, meinen eintrag lesen und denken, ach nee, den stell ich doch nicht ein. aber wisst ihr was? vielleicht tu ich dasselbe, vielleicht brauch ich noch nicht mal lange zu suchen, finde eure website und denke mir, dass ich das nicht brauche... denn eure krawatten könnt ihr als serviette benutzen, die ist mir nämlich so senf wie wurscht! so. und nun habe ich vielleicht einen oder mehrere feinde und feindinnen mehr. aber mal ganz ehrlich: würdet ihr eine bewerbung aufgrund eines weblog-eintrages ablehnen? wer das zu ernst nimmt hat nicht verstanden, dass blogger sich selbst auch nicht so bier-ernst nehmen. apropos bier: heute gehen wir doch mal in die friends-bar, dort legt der c. auf, und das wird lustig, und aus.

der vatikan: ein haufen verblödeter inquisitoren

soso. der vatikan (vak) ruft zum boykott gegen amnesty international (ai) auf. weil ai für das recht der frauen kämpft, abtreiben zu dürfen wenn diese unfreiwillig schwanger wurden (also durch vergewaltigung). wir haben also eine christliche organisation oder einen staat - einen schurkenstaat - welcher einer wohltätigen organisation böses will. was resultiert daraus? nehmen wir diesen lächerlichen christlichen glauben als grundlage, dann hiesse das: der teufel hat sich hinter den fettleibigen mauern dieses stinkenden moderhaufens von vatikan eingenistet und versucht nun, alles gute in der welt zu bannen. ich übertreibe. die kirche macht auch gutes. den vatikan braucht es dazu aber nicht. boykottiert den vatikan, zahlt keine kirchensteuer mehr (wer tut das überhaupt?), gebt das geld amnesty international. natürlich sollte kein krieg zwischen wohltätigen organisationen ausbrechen, aber hierbei handelt es sich ja um eine wohltätige (amnesty international) und eine gemeine, weltfremde, gefährliche, unsaubere, korrupte, stinkig-miefige, veraltete, verblödete einrichtung; und mit diesen adjektiven umschreibe ich hier in diesem blog den vatikan, dazu stehe ich. ihr haufen von verblödeten, heuchlerischen inquisitoren und -innen könnt mir ja einen euren schleimigen agenten schicken, der mich umpolt. wenn die unsterblichkeit bedeutet, dass ich dafür den weg über euren verfurzten glauben nehmen muss, dann verzichte ich darauf (was ich eh schon lange tue) und lass mich überraschen, was der teufel zu bieten hat. und überhaupt, warum soll man sich nicht einer solchen sprache bedienen? diese wörter gibt es alle.

14.06.2007

mein rhein

mein rhein fliesst dieser tage amazonasgleich und stolz. seine samten braungoldene farbe, sein von sand geliehen kleid steht ihm gut. wenige menschen lassen sich in, von ihm mittragen. zwischen wettsteinbrücke und kinderspital präsentiert sich das rheinufer dicht bewachsen, der eindruck von amazonas wird genährt. die ersten brombeeren lugen grün und hart, sauer und klein hervor. der betörend gewichtige duft der bäume hypnotisiert und zieht in ferne lande. am fährsteg, mein einstieg, ist reger betrieb. ART-gäste und genieserInnen des abends nutzen fähre und rheintaxi. ich muss warten und lerne jenny von chicago kennen. sie verkauft tickets für "the volta-show". sie schenkt mir eines, doch im säckli meiner badehose wird es am ende meines rheintrips zu brei zermantscht. nach inniger umarmung mit dem rhein lasse ich mich auf john's fähre nieder und er bringt mich ans andere ufer wo mich die quirlig-fröhliche welt der buvette empfängt. abenteuer. schade nur, dass man immer öfter alleine in den rhein gehen muss. die menschen sind entweder zu beschäftigt oder - anders ausgedrückt - zu vielseitig interessiert... dabei liegt der gute rhein so nah. also ich melde mich nicht jedesmal, ihr wisst ja, dass ich stets dabei bin. zeigt dem rhein, dass ihr ihn gern habt. und mir auch. :-)

13.06.2007

witz des tages

warum lässt bush beim besuch in albanien seine uhr fallen?
weil er sich bis anhin immer gefragt hat, wofür so ein ding gut ist.

11.06.2007

dentalhygiene mit whiskytruffes

auauau! dentalhygiene. das ist, wenn man sich unglaublich mühe gibt, eine stunde vor dem zahnarzttermin die zähne so zu reinigen, wie man das jedesmal machen müsste, damit man dann glaubt, die zahnärztin sei zufrieden. nun, sie ist es, aber leiden muss ich trotzdem - und mehr zahnsidele, gell. endlich fertig, und schnurstracks zur konditorei rieder wo ich mir die liebreizend feinen whisky-truffes reinziehe - 460 g. das habe ich verdient, und meine geschundenen zähne sowieso. und wo ich grad so am shoppen bin, könnte ich mir gleich auch noch so einen gruseligen dvd ausleihen. und während ich dann so dasitze und schmatze und gucke, bildet sich ne gänsehaut (oder hühnerhaut?), aber die ist bestimmt nicht vom film sondern von den truffes, aber nicht, weil sie so fein sind, nein; vielleicht eher weil die frau dental ein bisserl zu gut gefeilt hat?

10.06.2007

oberschin

basel, bahnhof sbb, coop, 16.30 uhr. ich schnapp mir 2 auberginen, eine milch, eingelegte tomaten und anderes zeux. die auberginen (oberschin) sind in plastikgüggli eingeschweisst. das ist im coop so beim bio, als ich mal fragte, warum sie gerade das bio in plastik einpacken, erfuhr ich, dass es dazu dient, den normalofood vom bio zu unterscheiden. sollen die doch den normalofood einpacken, nicht mein bio. so ein schmarrn. jedenfalls ist das zeug abgepackt, also wird es ja auch gewogen sein, gell. schnarrt mich aber die kleine, mit dem stuhl verwachsene, inderin an: "Könnesie nicht wiegä hä?!". "Was kann ich nicht?". doch dann verlässt sie ihren stuhl, mit dem sie offenkundig nicht verwachsen ist, geht meine auberginen wiegen, während mich die anderen einkäufer und innen beglubschaugen, als ob ich der kleine kerl mit dem leuchtenden finger bin, den sie mit ihrem raumschiff vergessen haben. der bin ich aber nicht und die nette kleine frau kommt zurück, verwächst wieder mit ihrem sessel und reicht mir meine auberginen. "Müssen sie ja nicht einpacken, wenn sie weder bio sind noch gewogen - also ehrlich" sage ich, aber was soll's bei dem coop blicke ich eh nicht mehr durch, die ändern ihr konzept wie andere ihre hose. zuhause verbringe ich viel zeit und mühe damit, das gemüse aus dem plastik zu befreien, auf dem weiter nichts drauf steht als das recycling-symbol... was zur hölle soll ich an einem plastikgüggli bloss recyclen? was?! also die spinnen beim coop.

wickelfisch und alte frauen

heute erkläre ich euch ein neues spiel, welches nachts in basel gespielt werden kann, es braucht dazu: gläser, märkli, alte frauen, verschlossene toiletten, junkies, eine bescheuerte bar-crew sowie wickelfische verschiedener grösse. nach dem riesenrad auf der dreirosenbrücke in die buvette gleich daneben. dort ist es gemütlich, und die leute sind freundlich. sie sind unterschiedlichster gesinnung, kultur und alter. in dieser buvette haben sie ein spiel erfunden: wer etwas trinken möchte bekommt dies in einem glas - das ist ja eigentlich überall so - aber zusätzlich bezahlt man ein depot von 2.-- drauf - auch das ist üblich und ganz ok. aber hier bekommt man noch ein märkli, ein kleiner, briefmarkengrosser fötzel, eingeschweisst in dicken, transparenten hartplastik, neigt er mit seinen scharfen kanten zu mittleren verletzungen, ist aber auch dazu prädestiniert, einfach zu verschwinden, sei es, weil man niccht mehr weiss, wohin man die märkli gestopft hat, oder weil sie in der dunkelheit einfach abhauen. das spiel geht nun so: jemand bezahlt eine runde für - sagen wir - 6 personen. eine andere bezahlt die hälfte daran, bekommt dafür aber auch 3 von 6 märkli sowie entsprechend viele gläser, wobei die gläser von deren besitzer aber verwaltet - sprich geleert - werden dürfen aber nicht müssen. bringt man nun 4 gläser und später 2 zurück, dann erhält man, vorausgesetzt, man kann auch die märkli vorweisen, sein depot zurück. man kann auch noch einmal bestellen, dann behält man die märkli, muss sie aber vorweisen, bekommt sein depot nicht, bezahlt aber auch keines mehr. das depot wäre hierbei 4x2 gleich 8.--. eine menge geld. nun geht eine person, die bezahlt hat, nach hause und nimmt versehentlich die märkli mit. die anderen 5 bleiben mit 6 gläsern sitzen, haben aber keine märkli. bringt sie nun die gläser zurück, dann bekommen sie dafür kein depot und einen rüffel von den betreiberInnen. nun ist klar, dass diese runde verloren ging, d.h., sieger ist in diesem fall die betreibergruppe. das lustige daran ist, dass sie ausnahmen gewähren, dann, wenn man:
- eine alte frau ist, die kurz aufs (defekte und darum verschlossene) klo geht, und der ihre gläser von einem junki gestohlen wurden, der daraufhin radau an der bar macht, weil er das depot nicht bekommt, die gläser aber abgeben muss.
- stammgast oder stammgastin ist
- sich die barbetreiberInnen an dein gesicht erinnern können.
selbstverständlich machen die dieses spiel mit den märkli nur zu unserem vorteil, sind wir doch alles alte frauen, deren gläser ständig gestohlen werden, während sie ihrer inkontinenz nachgeben müssen - und natürlich sind alte frauen auch die hauptklientel der bar, besonders um 2.30 morgens, und klar, die kommen alle alleine, so dass ihre gläser unbewacht sind und darum gestohlen werden, wenn sie das klo aufsuchen.
wozu wir den wickelfisch benötigen? darin verpacken wir die barcrew und schmeissen sie in den rhein richtung hamster- oder otterdamm.