17.06.2010

verantwortung übernehmen

das schlimmste an einem sommer, der keiner ist, ist, dass man einfach niemanden dafür verantwortlich machen kann. nicht wirklich. bestenfalls die eigene einstellung, aber wer hat nicht mal lust nach einem hitzewochenende, das man in der badi verbringt oder einem grill-event, bei welchem man sicher sein kann, dass keine ungeladenen gäste erscheinen wie bzw. wolken und regen? ich komm' nicht klar damit, dass ich niemanden dafür zur rechenschaft ziehen kann, niemand, der an den pranger muss, auf den oder die sich mein zorn richten kann. da ist einfach kein ventil. jemand muss dafür die verantwortung übernehmen. wir brauchen ein feindbild! wer kennt eines? zunächst müssen wir uns fragen, wer gut darin ist, feindbilder zu schaffen; ach ja! "hey, SVP, wir haben einen job für euch!". und die sind es ja gewohnt, dass man auf ihnen rumhackt, und sie die opfer sind, ausserdem sind deren männer übergewichtig, meistens fast glatzköpfig, und sie sehen krank und ungesund aus.

16.06.2010

hupen und fähnchen schwingen

heute gab's in südapartheid - äh, südafrika (sorry, hauptsponsor CSS) einen fussballmatsch (also nicht nur heute, aber heute war's schweiz gegen ... Ja gegen wen eigentlich?), der dazu führte, dass der feierabendverkehr noch bekloppter zu und her ging. zum glück funktionierte aber mein velofahrerhirn ausserordentlich zuverlässig und mit gesteigerter wahrnehmung. mir ist wurscht, wer gewonnen hat, für mich zählt, dass es das land mit den verhaltensten fans ist, und das ist zweifellos die schweiz; so habe ich die besten chancen, sicher nach haise zu kommen. und dann überholt mich hupend ein kleinbus mit flatternden schweizer fähnchen und mit zürcher nummernschild. dass die schweizer gewonnen haben, weiss ich; aber wobei haben denn die zürcher gewonnen?

14.06.2010

es stinkt in baselland

in jedem land sind die gerüche etwas anders; nicht aber jener geruch von frisch gemähtem gras. das riecht irgendwie immer überall gleich. frisch gemähtes gras ... gras mähen. mähen. mäh? das kommt wohl von den schafen, weil die so viel grasen, dass man den rasen nicht mehr mähen muss, weil das die schafe schon erledigen, wobei sie ihrer freude daran immer wieder mit einem herzhaften "mäh!" ausdruck verleichen. also kann man diese tätigkeit genau so gut mit "mähen" umschreiben. wenn man zuerst kühe gehabt hätte, dann hiesse das wohl "gras muhen", "wir muhen gras". ich hätte wohl linguistik studieren sollen. also das gras riecht überall gleich, nicht aber das trinkwasser. in basel und baselland (das ist gleich vor - oder eher nach - basel) stinkt das leitungswasser anders, denn hier gibt es viele giftmülldeponien, die das grundwasser mit einer basellandtypischen geschmacksnote verfeinern; da gibt es formaldehyt, pcb, dioxin und vieles mehr. liebhaber dieser gerüche und geschmäcker können nun aufatmen, denn das stimmvolk hat ganz richtig entschieden, und die deponien müssen nicht saniert werden. wie bei einem lagernden rotwein wird auch hier das grundwasser reifer (ätzender) und schwerer (schwermetalle), und kommende generationen von leitungswassertrinkerInnen werden davon profitieren können, denn damit das so bleibt, bleibt alles beim alten. und wenn die alten erst mal weg sind, dann können wir nur hoffen, dass die jungen sich nicht von der chemischen kaufen lassen. wer ein doppel-nein in die urne gelegt hat und damit eine sanierung verhindert und eine verseuchung unseres grund- und trinkwassers zulässt, ist nicht nur total arrogant und verblödet sondern auch arrogant und total verblödet. in baselland stinkt es faulig zum himmel - aber nicht wegen der giftmülldeponien.