20.08.2008

namenwahl

nun haben wir einen namen, der auf der namensliste der beliebtesten namen weit oben rangiert. dasselbe gilt für den zweitnamen. das müssen uns natürlich alle, die das wissen (und das sind jene, die oft selbst keine kinder haben), sofort auf die nase binden, ob sie ihn nun schön finden oder nicht, ist dann sekundär. hätten wir namen gefunden (erfunden), die unbekannt oder abgefahren sind, dann hätte diese kollektive meinung sich darauf geeinigt, uns zu fragen, was denn das für ein name sei, woher der komme und was er denn bedeute. nun ist es aber so, liebe namensforscherInnen, dass ein spezieller name noch keinen speziellen menschen macht, und auch, dass noch andere kriterien, als ein hoher grad an unbekanntheit zur wahl beitragen. aber ihr zeigt mir alle, dass ihr der kraft unterlegen seid, die unserer gesellschaft das dogma des individualismus, des "anders-seins" auferlegt; ihr seid dem zwang erlegen, nur noch dem aussergewöhnlichen beachtung zu schenken und dieses positiv zu bewerten. dadurch wird aussergwöhnliches gut und banales schlecht, es negiert das aussergwöhnliche entropisch zu banal. speziell heissen, sein, aussehen oder sich benehmen, ist unter diesem dogma betrachtet alles andere als speziell oder fantasievoll. es ist schade, dass alltägliches unterbewertet wird, resp. eine bewertung erfährt, die eigentlich unrelevanter blödsinn ist, während das wesentliche, das schöne daran unbeachtet bleibt oder reduziert wird. deshalb ist das alltägliche oft spezieller als das aussergewöhnliche.

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