29.03.2009

opfergaben

wie oft knie ich vor der geöffneten tür des schrankes unter dem schüttstein? wie oft seit ich eine küche mein eigen nenne? mehrmals pro woche rüste ich kartoffeln, zwiebeln, knoblauch, tomatenpfürzis und wasweissich in den sack dort unten drin; ich knie und zelebriere stets dasselbe ritual. manchmal gebe ich gar ganze essensresten dort rein: spaghetti (noch nicht mal schimmelig), fischhaut (biofisch), hartes brot und geschenkte dinge, die ich nicht mag, aber aus respekt und höflichkeit im kühlschrank hab verschimmeln lassen. nun knie ich wieder dort, die haltung imitierend, die betende in kirchen oder am bettrand einnehmen und werfe all meine opfergaben in den sack. er ist randvoll mit den besten gaben; doch wann erscheint endlich mal irgendsoein gott mit gewicht und macht, damit er mich aus dieser haltung holt? denn beim rüsten hab ich mir den rücken verwurstelt und nun warte ich auf erlösung, denn ich kann nicht aufstehen, und meine opfergaben scheinen auch nicht zu helfen, kein gott erscheint. die sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren.

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