10.10.2010

woran der ch-tourismus krankt

grade eben durften wir in einem unglaublich bekannten hotel an einem geschichtsträchtigen ort gastieren. alles pickefein - nicht schick aber herzlich warm und locker -, gutes essen, wunderschöne zimmer, altes holzgemäuer und schnitzereien, viel liebe zum detail. schön! nach turbulenten abenteuern mit kind und kegel (was ist eigentlich der kegel bei der sache?) kam endlich die letzte station auf dem tagesprogramm, das bett. schönes weiches, flauschiges und anschmiegsames bett, nach den strapazen des tages die harten muskeln wohlig und zart von weiche und wärme einkuscheln lassen. doch halt - harte matratze! steinharte matratze! stein! härter als ein futton ohne nichts, wärmer als ein nasser stein, mehr aber auch nicht. :-( die möglichkeit ausschliessend, dass es sich bei dem besitzer des hotels um einen japaner oder asketen, einen masochisten oder sadisten handelt, versuche ich, schlaf zu finden, ohne daran zu denken, dass mein kopf am nächsten tag aussehen mag wie ein fauler apfel, der vom baum gefallen und dort lange gelegen hat, die eine seite rund, die andere gerade, wie abgetrennt, mein rücken ein brett aus hartholz und schmerzend wie wenn man mir ein solches reingehauen hätte. nun, genauso war es - bis auf meinen kopf, der noch immer halbwegs symmetrisch wirkt. und plötzlich wird mir klar, woran der schweizer tourismus krankt: keine sau hat mehr lust, auf diesen scheissgesunden harten matratzen zu schlafen, die alles andere als gesund sind. vielleicht sollte ich als gastroberater ins geschäft einsteigen.

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