07.09.2006

jenseits der windschutzscheibe

die 3 wichtigsten gesetze für autofahris, und jene, die es werden möchten:
1] A: fussgängeris am fussgängerstreifen haben grundsätzlich nur dann vortritt, wenn ein polizisti beobachtet, aber erst recht nicht, wenn sie den bus oder das tram zu erreichen hoffen.
B: fussgängeris, die ein velo dabeihaben, auch wenn es geschoben wird, haben sicher nie vortritt, sie müssen auch bei strömendem regen am strassenrand warten.
2] A: das anzeigen eines richtungs- oder eines spurwechsels ist unzulässig, es sei denn es ist kein velofahri in der nähe, dann kann man den einsatz des richtungsblinkers in erwägung ziehen.
B: wer einen spontanen spurwechsel durchführen möchte hat immer dann vortritt wenn das fahrzeug, welches sich auf der gewünschten spur befindet, ein velofahri ist, auch wenn die gefahr besteht, dass das velofahri dabei der gesellschaft verlustig geht.
3] A: das überholen eines velofahris: ein velofahri ist immer knapp zu überholen, da das velofahri sonst zu übermütig wird.
B: wenn die breite der strasse mehr als 2 x die breite des autos beträgt, dann ist grundsätzlich äusserst knapp zu überholen, damit das velofahri erschreckt und einsieht (lerneffekt), dass es auf der strasse nichts zu suchen hat. ausserdem kann noch so knapp überholt werden, denn anders als das velofahri wissen autofahris, dass es noch zehnmal gereicht hätte.
C: beim manövrieren ist darauf zu achten, dass absolut unklar ist, was man vorhat, damit das velofahri oder das fussgängeri nicht auf die idee kommt, den raum, den wir dafür theoretisch benötigen könnten, zu betreten. auch hier ist der einsatz des blinkers streng verboten. rückwärtsfahren sollte möglichst ohne vorwarnung geschehen.
fazit: werden diese regeln beherzigt, dann steht (aber liegt evtl.) einem ungetrübten fahrgenuss nichts mehr im wege - und darum geht es ja gemäss moderner autowerbung: um den spass! und den lassen wir uns durch die schwachen und depperten (velofahris bei regen) sicher nicht trüben.
4] Erschwerungen: Es ist darauf zu achten, dass "vorfälle", die sich mit velofahris ereignen, zu einer helmtragepflicht führen, es kann nicht sein, dass velofahris diese freiheit geniessen, während wir angegurtet sein müssen.
wir verlangen gleichberechtigung! ungerechtigkeiten, wie erlechtertes navigieren durch die stadt mittels der möglichkeit des "beschränkten gegenverkehrs" (BG) sind eine ungleichheit und darum auszumerzen: verhaltet euch also so, als ob ihr nicht wisst, dass es diesen BG gibt.
velowege sind durch parkieren, navigieren sowie durch benutzung als zusätzlicher überholstreifen für velofahris unbrauchbar zu machen.

und darum liebe autofahris, um eure verfehlungen auszugleichen, um zu überleben, muss mein gehirn sehr viel mehr leisten, als eures, woraus folgt, dass wir velofahris wacher, fitter, schlauer, schneller in der reaktion und vor allem toleranter als ihr sind. wusstet ihr, dass es jenseits der grenzen eurer fahrzeuge eine welt gibt, die nicht aus einem grauen band besteht, welches sich endlos vor euch abrollt?
wir sind euch weit voraus.
unsere reaktionen sind ultraschnell,
unser geist geschärft und hellwach.
im stadtverkehr sind wir schneller.
wir sind intelligenter.
wir sind potenter.
wir sind die besseren menschen.
obendrein sind wir auch schöner als ihr.

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