10.06.2007

wickelfisch und alte frauen

heute erkläre ich euch ein neues spiel, welches nachts in basel gespielt werden kann, es braucht dazu: gläser, märkli, alte frauen, verschlossene toiletten, junkies, eine bescheuerte bar-crew sowie wickelfische verschiedener grösse. nach dem riesenrad auf der dreirosenbrücke in die buvette gleich daneben. dort ist es gemütlich, und die leute sind freundlich. sie sind unterschiedlichster gesinnung, kultur und alter. in dieser buvette haben sie ein spiel erfunden: wer etwas trinken möchte bekommt dies in einem glas - das ist ja eigentlich überall so - aber zusätzlich bezahlt man ein depot von 2.-- drauf - auch das ist üblich und ganz ok. aber hier bekommt man noch ein märkli, ein kleiner, briefmarkengrosser fötzel, eingeschweisst in dicken, transparenten hartplastik, neigt er mit seinen scharfen kanten zu mittleren verletzungen, ist aber auch dazu prädestiniert, einfach zu verschwinden, sei es, weil man niccht mehr weiss, wohin man die märkli gestopft hat, oder weil sie in der dunkelheit einfach abhauen. das spiel geht nun so: jemand bezahlt eine runde für - sagen wir - 6 personen. eine andere bezahlt die hälfte daran, bekommt dafür aber auch 3 von 6 märkli sowie entsprechend viele gläser, wobei die gläser von deren besitzer aber verwaltet - sprich geleert - werden dürfen aber nicht müssen. bringt man nun 4 gläser und später 2 zurück, dann erhält man, vorausgesetzt, man kann auch die märkli vorweisen, sein depot zurück. man kann auch noch einmal bestellen, dann behält man die märkli, muss sie aber vorweisen, bekommt sein depot nicht, bezahlt aber auch keines mehr. das depot wäre hierbei 4x2 gleich 8.--. eine menge geld. nun geht eine person, die bezahlt hat, nach hause und nimmt versehentlich die märkli mit. die anderen 5 bleiben mit 6 gläsern sitzen, haben aber keine märkli. bringt sie nun die gläser zurück, dann bekommen sie dafür kein depot und einen rüffel von den betreiberInnen. nun ist klar, dass diese runde verloren ging, d.h., sieger ist in diesem fall die betreibergruppe. das lustige daran ist, dass sie ausnahmen gewähren, dann, wenn man:
- eine alte frau ist, die kurz aufs (defekte und darum verschlossene) klo geht, und der ihre gläser von einem junki gestohlen wurden, der daraufhin radau an der bar macht, weil er das depot nicht bekommt, die gläser aber abgeben muss.
- stammgast oder stammgastin ist
- sich die barbetreiberInnen an dein gesicht erinnern können.
selbstverständlich machen die dieses spiel mit den märkli nur zu unserem vorteil, sind wir doch alles alte frauen, deren gläser ständig gestohlen werden, während sie ihrer inkontinenz nachgeben müssen - und natürlich sind alte frauen auch die hauptklientel der bar, besonders um 2.30 morgens, und klar, die kommen alle alleine, so dass ihre gläser unbewacht sind und darum gestohlen werden, wenn sie das klo aufsuchen.
wozu wir den wickelfisch benötigen? darin verpacken wir die barcrew und schmeissen sie in den rhein richtung hamster- oder otterdamm.

1 Kommentar:

  1. dazu gibt’s noch einen witz: hans und fritz gehen in den rhein. vreni will auch mit. hans sagt zu vreni, sie solle einen wickelfisch mitnehmen. vreni versteht das aber falsch und taucht tags darauf mit einem hölzernen wickeltisch auf (wickelfisch: wasserdichte tragetasche für den kleidertransport durch den fluss).

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