26.02.2009

kopulationsprodukt und quastenflosser

und wieder begegnet uns in der werbung zum 79. autosalon genf das wort "umweltfreundliches auto" in der superlative "umweltfreundlichstes". und diesmal präsentiert uns eine (bekleidete) dame ein herz, welches sie in brusthöhe mit ihren händen faltet. trotz 134 jahren verbrennungsmotor stellt uns dort niemand eine entwicklung vor, die attribute innovation und auto-motor scheinen inkompatibel zu sein, ganz im gegensatz zu spärlich bekleidete frau und kühlerhaube. natürlich gibt es den hybridmotor, der quastenflosser unter den autos. und auch dieses auto verbrennt benzin oder diesel wenn der alternative antrieb nicht ausreicht. welche eigenschaften aber zeichneten ein "umweltfreundliches auto" denn aus? dort wo so ein freundliches auto führe, würden flüsse sauber, die luft würde durch den auspuff (der ein einpuff ist) eingesogen und sauber wieder ausgestossen, blumen wucherten am randstein und man hörte nichts, wenn es sich nähert. führe man in jemanden rein, dann passierte nichts, die angefahrene person erschauerte bestenfalls wohlig und mit glücklichem lächeln lustwandeln. so ein auto integrierte sich einfach in die landschaft als wäre es nicht da, es bräuchte keine strassen, dessen herstellung produzierte abfallprodukte vom feinsten, welche natur und mensch begehrten. ein umweltfreundliches auto wäre etwas für jeden geldbeutel, und auch wenn jeder ständig damit lustführe, störten sie doch niemanden, sie wären wie nicht da. wie können also festhalten, dass das umweltfreundlichste auto also kein auto ist, sondern eine art kopulationsprodukt aus freizeit, lust, ruhe, natur und toleranz ist. womit wir auch die frage an liebhaberis des joyrides stellen: was ist schöner und bereitet mehr lust als autofahren?

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