01.12.2016

Nicht unser Problem

Liebe Autofahris, es ist nicht unser Problem. Es ist euer Rotlicht, euer Stau, eure Unmut, nicht meiner, ich habe damit nichts zu tun. Aber ich atme eure Dreckluft. Täglich, morgens wenn ihr den Motor laufen lasst um das Eis wegzuschaben, abends, wenn ich durch euren Stau schlängeln muss. Aber man darf nichts sagen, da seid ihr empfindlich, weil ihr wisst, dass wir recht haben. Man darf nicht überholen, da seid ihr eifersüchtig, weil ihr das nicht könnt – gefangen in euern blechernen Särgen. Man darf nicht bei rot rechts abbiegen, wenn nichts kommt, denn ihr dürft das auch nicht, lieber schneidet ihr mir den Weg ab. Ja, wenn ich mich euren Problemen, die ihr verursacht, unterordne, dann mache ich mich der Mittäterschaft an eurem Chaos, an eurer Umweltverschmutzung, an euren Unfällen schuldig. Es ist eures, aber wir Velofahris und Fussgängeris leiden darunter, sollen partizipieren; uns soll es ja nicht besser gehen als euch. Aber ihr modert in eurern Kisten mit Klima-Anlage, während wir euren Verbrennungsgestank einatmen, den ihr gar nicht wahrnehmt. Aber da machen wir nicht mehr mit. Das sind nun nur noch eure eigenen Regeln, nicht mehr unsere. Ausser der Luft und dem Platz, den ihr uns nehmt.

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