06.02.2010

mit dem finger aufgespiesst

kinderbuch angucken. mit tochter auf dem schoss. da ist so ein blondes kerlchen. sie spiesst das kleine bild in dem buch mit dem finger auf und nennt ihren namen, legt den kopf zurück, und verlangt damit eine bestätigung. "ja, ***." dann schnell zur nächsten seite. das kleine mannökelchen steht im übergrosen pijama am eingang des übergrossen kinderzimmers und guckt mit übergrossen augen. ich spiesse es nun mit meinem finger auf, nenne seinen namen (den meiner tochter), und beschreibe ihre sachen. bär. puppe. bett. stuhl. schöppeli. sie zerrt die nächste seite herum. das abbild meiner tochter (wir sind uns definitiv einig, dass sie das ist, die ähnlichkeit ist zweifellos) liegt im bett eingekuschelt und träumt. im traum liegt es in einem vogelnest und wird von schönen vögelein gewärmt. mond. pipipip. baum. schiff (das ist auf dem meer, aber meer sage ich nicht, das kann sie von "määhh!" nicht unterscheiden). himmel. stern. auf der nächsten seite sitzen wir beim zmorge, papa und mama sitzen auch schon dort, und ein hund, von dem ich gar nicht wusste, dass wir einem haben. finger: wauwau. namnam. mama. papa. trinke. ball. ja, das könnte ich sein, der da sitzt und zeitung liest, aber ich lese nie zeitung beim morgenessen, ich frühstücke ausser samstag und sonntag nie. zack - nächste seite. papa in der badewanne. wauwau daneben. unsere finger bewegen sich auf das kleine, nackte figürchen im buch, sie sagt ihren namen, guckt mich erfolgheischend an, aber mein finger verharrt, weil vor seiner landung ein konflikt festgestellt wurde; eine kleine geschlechtsspezifische unterscheidung wird jetz noch nicht, wohl aber später nach einer erklärung verlangen.

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