18.07.2008

vaterschaftsurlaub

bald werd ich papi. eigentlich gehört diese thematik nicht in diesen "raum", aber weil ich nicht weiss, ob ich künftig überhaupt noch zeit und interesse, geschweige denn kreativität und nörgelpower aufbringen werde können oder können werde, kommt vielleicht ohnehin gar kein eintrag mehr, sicher aber keine darüber. na, darüber eben. wie auch immer, ich bekomme einen tag vaterschaftsurlaub geschenkt! das ist ja sowas von geil! einfach einen tag geschenkt bekommen, denn das ist gesetzlich so geregelt. das sind acht (8) stunden! ich meine doch, dass sich die nationalräte, die den vorstoss der ständeräte nach mehr vaterschaftsurlaub abgelehnt haben, sich diesen tag ganz tief hinten rein schieben können, soweit rein, dass es oben wieder rausbaumelt. was will man mit einem tag? angenommen, es ist 10 uhr, montag, das telefon klingelt im büro, es ist die in den wehen liegende, stehende, sitzende geliebte partnerin. natürlich lässt man alles stehen, liegen und sitzen und haut ab, mit dem taxi heim (oder mit dem velo, im taxi stirbt man fast weil man bei jedem rotlich halten muss). zuhause dauert es zwei stunden, die hebamme kommt oder das spital wartet, doch es ist falscher alarm, also geht man zurück ins büro. tags darauf dasselbe spiel. doch diesamal kommt das kind! wie schön, welches wunder. aber halt; wir wollen immer schön fair der wirtschaft gegenüber bleiben, gell? papi sein, heisst ja schliesslich auch, den zaster heimbringen (meistens). und weil mitten in den letzten wehen, gerade als das köpflein hervorlugt, die 8 stunden vaterschaftsurlaub bezogen sind, läutet das delifon und die kunden und der chef verlangen unbedingte anwesenheit. was für ein pech aber auch, dass die geliebte partnerin, dass das liebe kleine nicht besser geplant hatten - denn dann hätten dem papi die 8 stunden vielleicht gereicht, die ganze geburt mitzubekommen. aber das ist auch besser so, denn sonst würde papi eine zu grosse bindung an das liebe kleine aufbauen, und das wollen wir doch nicht, man stelle sich den wirtschaftlichen schaden vor, wenn alle papis schon um 18 uhr zuhause sein wollen. das geht doch wirklich nicht. und dann kämen die auch noch auf die arrogante idee, mehr geld zu verlangen, weil eine familie da ist... nein, es ist wirklich gut so, der nachwuchs kommt und sichert die zukunft der wirtschaft, aber papi mukst nicht auf, weil er zuhause zur familie möchte, weil er ja keine zeit hat, eine bindung aufzubauen... drum können mich die nationalräte mal gehörig am füdle lecken (aber nicht drängelnd, es gibt immer wieder was wegzulecken), die einfach keinen sinn für's soziale haben. ich habe nämlich haufenweise überzeit und ferien, die ich jetzt in form von vaterschaftsulaub verbrate! und die wirtschaft, die kann mich mal.

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