29.04.2009

für das recht auf freie ernährung

in der bvb (das sind die basler verkehrsbetriebe) darf man nicht nur nicht mehr essen und trinken, nein, man muss, wenn man es denn doch tut, sogar eine busse bezahlen - so verboten ist es! und bekanntlich muss man bei einer busse im bus oder im tram seinen ausweis vorweisen, man wird registriert und muss schön brav sein. zusammenfassend können wir also festhalten: wenn ich in brütender sommerhitze von hintendort nach vorneda fahre und eine stunde oder so im tram hocke, der durst mich plagt, und ich es wage, auch nur ein fläschchen wasser gluschtig anzugucken, dann werde ich behandelt wie ein verbrecher. das muss man sich mal vorstellen, adaptiert man das auf ein hotel, dann hiesse das: trinkst du an der minibar vorbei dein eigenes wasser, dann kommt ein uniformierter, übergewichtiger, obelixähnlicher kerl in fliessjäckli daher und f* dich. ich müsste meine kundschaft mal so behandeln. na schwamm drüber, noch ist nix passiert, aber wer weiss - vielleicht hab ich einen platten, nehme mein velo ins tram (darf man doch, oder?), an welchem ein bidon (so ein plastiktrinkfläschchen) befestigt ist, dann bekomme ich ein busse weil ich potenzieller trinker sein könnte. die frage stellt sich: darf ich einfach nur nicht im akt des trinkens/essens ertappt werden oder darf ich gar nichts dabei haben, was ess- oder trinkbar sein könnte? ich könnte einen hund dabeihaben, in manchen kulturen werden die gegessen. ich könnte dem schreienden baby den shoppen verweigern und die anderen passagiere damit quälen. ich könnte der alten dame, die mit einem hitzeschlag röchelnd am boden liegt das wasser verweigern - zumindest solange, bis sie sich bereit erklärt, die busse zu bezahlen und mir den zwanziger gleich rüberschiebt (natürlich mit einem bonus für das risiko, schliesslich wird ja dann mein name erfasst, nicht ihrer). ich möchte die jungs bei der bvb mal erleben, wie die das handhaben wollen. viel spass bei all den diskussionen!

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