06.05.2009

chancen

( nr. 400 [aufgewärmt vom märz 2005 und wieder aktuell] Aus alt mach neu - oder aktueller denn je ist diese kolumne, die ich im märz 2005, kurz nach meinem geburtstag, geschrieben habe. ich denke, dass dies eines 400sten eintrages würdig ist und als kleine selbstbetrachtung durchaus passt. irgendwie möchte ich nun aufhören, aber es ist ein zwang geworden... vielleicht besinne ich mich vermehrt auf die grundidee, einfach zu blödeln und weniger zu nörgeln? das erste ist natürlich anspruchsvoller; und wenn ich nach eurer mainung frage, dann kommt keine antwort, denn wer gibt schon gerne zu, dass er/sie meine einträge liest? )
Wem geht das nicht manchmal so? man bewegt sich durch eine seltsame Lebensphase, es scheint mitunter, dass man nicht vorwärts kommt, in Stasis verharrt; wenn man aber genauer hinschaut, dann zeigt sich, dass die Annahme, alles müsse sich stetig und in kausaler Abfolge zu «Höherem» hin entwickeln, ein Irrglaube der modernen Gesellschaft ist, genau so wie jener des «Aufschwungs» und des steten wirtschaftlichen Wachstums. So stimmt es zumindest mich positiv, zu erfahren, dass nicht alle Menschen dieselben Wege gehen, dieselben Erfahrungen und Entwicklungen durchlaufen, und dass diese Phasen schon gar nicht einer logischen, kausalen Abfolge gehorchen, sondern aufeinander folgen, wenn es halt Zeit dafür ist – parallel oder scheinbar reversibel. Und wenn ich persönlich ehrlich bin, dann war es nie mein Ziel, mit Krawatte und Kittel bewehrt, tagein, tagaus dasselbe zu machen. Wir leben in einer Zeit der Veränderung (wann war das schon nicht so?), und der einzige feste Wert ist der stete Wandel. Vieles ist geschehen und vieles wird uns noch begegnen, was den steten Fluss unseres Daseins durcheinander schütteln wird. Aber all das ist immer auch eine Chance.

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